Die Kölner Genossin Berit Kranz unterstützt seit langem die wichtige NGO-Arbeit in der türkisch-syrischen Grenzregion, sie hat die beiden Vereine „Kölner helfen“ und „Kinderhilfe-Mesopotamien mit gegründet. Zudem hat sie eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Qamishlo in Nordsyrien initiiert.
Sie und ihre Mitstreiter*innen sind sehr besorgt über die Entwicklungen in Syrien. Sie hat daher an die Außenministerin und die Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses geschrieben. Ihren Brief veröffentlichen wir zusammen mit einem Spendenaufruf hier:
Die Städtepartnerschaft Köln – Qamishlo bittet dringend um Spenden für die Menschen, die derzeit in Syrien auf der Flucht sind:
Kinderhilfe Mesopotamien e.V.
Volksbank Köln Bonn eG
IBAN: DE11 3806 0186 6402 4910 25
BIC: GENODED1BRS
Betreff: Nothilfe Nordsyrien
Mehr Infos dazu:
Spendenaufruf Syrien Kinderhilfe Mesopotamien
Schreiben an die Außenministerin
Köln, der 17.12.2024
Sehr geehrte Frau Außenministerin,
unser Kinderhilfesverein Kinderhilfe Mesopotamien e.V. und unsere Intiative Kölner helfen unterstützen seit dem Überfall des IS 2014 in Nordsyrien vor allem Kinder und ihre Familien vor Ort.
Neben der Mitfinanzierung des Waisenhauses Alans Rainbow in Kobanê und dem Bau von Jugend- und Bildungszentren in Sheba und Aleppo, sowie der Instandsetzung von Schulen und Krankenhäusern nach dem verheerenden Erdbeben 2023, mussten wir immer wieder Nothilfe für die vor der Türkei und ihrer dschihadistischen Milizen geflüchteten Familien leisten.
Ihren heutigen Beitrag auf X bzgl. der Bedeutung Kobanês für die Weltgemeinschft haben wir mit Freude zur Kenntnis genommen und hoffen, dass Sie diesen Aussagen auch konsequent Taten folgen lassen werden, denn die Menschen vor Ort in Kobanê und auch im restlichen Gebiet der Selbstverwaltung (DAANES) sind in großer Gefahr, da die Türkei und ihr Partner SNA jeden Moment in Kobanê eindringen können. Das Grauen, das 2014 unter dem IS in Kobanê und 2018/2019 im Namen der Türkei und der SNA in Afrîn, Serêkaniyê und Girêspî verübt worden ist – u.a. Plünderungen, Enteignungen, Vergewaltigungen, Verschleppungen und Massaker, sowie Schändungen religiöser Stätten und Grabmäler von Minderheiten – droht sich dann zu wiederholen.
Berichte aus Sheba und anderen Orten, die jüngst von der SNA eingenommen worden sind, bestätigen diese Befürchtungen leider.
Wir appellieren an Sie, alles Mögliche in Ihrer Macht stehende zu tun, um die Menschen Kobanês und auch die Einwohner und Schutzsuchenden im restlichen Gebiet der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens zu schützen.
Die Kurdinnen und Kurdinnen haben unermüdlich und unter hohen Verlusten zusammen mit ihren christlichen, arabischen und ezidischen Partern:innen gegen den sog. IS gekämpft und kämpfen auch halten ihn auch weiterhin in Schach. Sie bewachen und versorgen gezwungenermaßen tausende inhaftierte Kämpfer und zehntausende Familienangehörige des IS.
Der sog. IS kann jeden Augenblick wieder die Macht übernehmen. Die Angriffe der Türkei und der SNA auf die Selbstverwaltung spielen dem IS dabei in die Hände. Zudem hat die Türkei auch in der Vergangenheit mehrfach durch Bombardements nahe der IS Gefängnisse IS-Kämpfern zur Flucht zu verhelfen können und schwächt durch permanente Drohenenangriffe und regelmäßige Bombardements auf Infrastruktur, Krankenhäuser, Sicherheitspersonal und Mandatsträger:innen die Selbstverwaltung und Sicherheit im Gebiet.
Wir bitten Sie – zeigen Sie Ihre Wertschätzung für die Errungenschaften der tapferen Frauen und Männer, die trotz all der Schwierigkeiten weiterhin auch unsere Freiheit verteidigen.
Aus Syrien darf kein zweites Afghanistan, kein neues Kalifat werden!
Die hart erkämpften Rechte der Frauen, Mädchen und der Minderheiten, sowie ihr Überleben stehen auf dem Spiel!
Diese Mail erhalten alle Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses, der am Mittwochvormittag zu Syrien tagen wird.
Hochachtungsvoll,
Berit Kranz
Mitgründerin der Initiative Kölner Helfen
Mitglied des Vorstands der Kinderhilfe Mesopotamien e.V.
Mitglied des Vorstandes der Städtepartnerschaft Köln-Qamishlo