Feministische Gesundheitspolitik schaffen – Belange von Frauen in den Blick rücken
- Unsere Medizin ist zu oft nur auf Männer zugeschnitten. Das bedeutet: Diagnosen und Dosierungen sind etwa an einem durchschnittlichen Männerkörper ausgerichtet. Für Frauen gehen damit Nachteile in der Versorgung einher. Für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem ist eine geschlechtsspezifische Differenzierung unverzichtbar. Das schaffen wir mit Aufklärung, Sensibilisierung und Forschung.
- Eine Verantwortung haben wir auch für Frauen, die ihre Schwangerschaft abbrechen wollen. Um in Deutschland legal einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen zu dürfen, müssen Schwangere ein Beratungsgespräch in einer Beratungsstelle führen. Selbsternannte „Lebensschützer*innen“ wollen Frauen daran hindern, entsprechende Beratungsgespräche wahrzunehmen. Gehsteigbelästigung heißt also: Auf dem Gehsteig direkt vor dem Eingang zu Beratungsstellen, Arztpraxen oder Kliniken schneiden „Lebensschützer*innen“ Schwangeren den Weg ab und hindern sie am Zugang.
- Wir müssen Gehsteigbelästigung unterbinden. Durch Protestaktionen von Abtreibungsgegnerinnen und -gegnern in Sicht- oder Rufweite von Schwangerschaftsberatungsstellen und Einrichtungen, wird Schwangeren das Recht auf eine selbstbestimmte Entscheidung genommen. Das ist nicht zu tolerieren. Das Land muss sich dafür einsetzen, Gehsteigbelästigung rechtssicher zu verhindern.