Die ASF Köln hat ein Webinar zum Thema Gewalt gegen Frauen in Köln veranstaltet. Unsere Ratskandidatinnen Sigita Gelbach und Sanae Abdi und Jessica Espinoza, die auch Mitglied des Bundesvorstands von Terre des Femmes ist, haben die Situation von Frauen in Köln – auch besonders in Zeiten der Coronakrise, unsere politischen Forderungen und die Möglichkeiten zur Sensibilisierung und Information vorgestellt.
Die Istanbul Konvention gibt den politischen Rahmen vor, Frauen und Mädchen besser vor Gewalt zu schützen und Straftaten zu verfolgen. Zum Schutz vor Gewalt gibt es in Köln zahlreiche Beratungsstellen, das Projekt „Edelgard schützt“ für Belästigungen im öffentlichen Raum und bisher 26 Frauenhausplätze. Der Bau eines dritten Frauenhauses wurde im Dezember 2019 im Rat beschlossen. Insbesondere die AWO bietet Gewaltpräventionsprogramme für Täter an und die Polizei hat im Linksrheinischen ein Schwerpunktkommissariat zu häuslicher Gewalt eingerichtet.
Selbst mit dem dritten Frauenhaus in Köln gibt es einen zusätzlichen Bedarf von 80 Frauenhausplätzen in Köln. Zudem muss die Finanzierung langfristig gesichert werden und Möglichkeiten geschaffen werden, dass Frauen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus dort ebenfalls Schutz finden können. Alle Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen sollen in Zukunft beim Amt für Gleichstellung koordiniert werden.
In Zeiten der Coronakrise sind in vielen Ländern und auch in Berlin die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt deutlich angestiegen. Im chinesischen Wuhan, das zeitweise vollständig abgeriegelt war, verdreifachte sich die Zahl. Umso erstaunter war die ASF zu hören, dass in Köln angeblich die Zahl rückläufig wäre. Die Beratungsstellen vermuten, dass die Zahl der Fälle ansteigt, aber die Anzeigemöglichkeiten durch die Coronamaßnahmen so erschwert sind, dass weniger Frauen Anzeige erstatten.
Die Gleichstellungsstelle der Stadt Köln hat bereits zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Frauen umgesetzt. Sie hat Ärzte*innen in Köln aufgefordert bei typischen Verletzungen von Frauen intensiver hinzusehen und die Frauen über die bestehenden Hilfeeinrichtungen zu informieren. Zudem hat die Stadt zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten in touristischen Apartments und Hotels organisiert.
Die ASF wird in Social Media vermehrt auf die Hilfemöglichkeiten hinweisen und in Supermärkten, an Laternenpfählen etc die Abreisszettel des Hilfetelefons 08000116016 aufhängen.
Die Kontakte der Hilfe- und Beratungsstellen in Köln findet Ihr hier: ASF Köln_Hilfetelefone
Die Präsentation zum Webinar findet Ihr hier ASF_Webinar_Istanbul-Konvention